1,7 Millionen Euro Bundeszuschuss für neun Kilometer Fahrradweg

Von Sebastian Goecke

Acht Radwegeabschnitte zwischen Medelby, Jardelund, Böxlund, Weesby, Holt, Osterby und Wallsbüll sollen gebaut werden.

Die Freude ist groß im nördlichen Teil des Amtes Schafflund. Die Gemeinden Medelby, Jardelund, Böxlund, Weesby, Holt, Osterby und Wallsbüll erhalten einen Förderbescheid für den Bau von Radwegen, der es in sich hat. Insgesamt sollen acht Radwegeabschnitte mit einer Gesamtlänge von etwa neun Kilometern unter Beteiligung von sechs Gemeinden ausgebaut werden.

Besonders ist dabei, dass in diesem Vorhaben nicht nur an den Gemeindewegen, sondern auch entlang von Kreis- und Landstraßen Radwege errichtet werden. Es soll ein Schritt in Richtung Klimaneutralität werden. „Der Wunsch, das Radwegenetz deutlich zu verbessern, war immer schon vorhanden“, verdeutlicht Bürgermeisterin Gudrun Lemke aus Jardelund. Häufig scheiterte es einfach an den Kosten und Möglichkeiten.

430.000 Euro müssen die Gemeinden zahlen
Mit dem Förderbescheid kann die mit 2,2 Millionen Euro kostenintensive Maßnahme deutlich unterstützt werden, lediglich 430.000 Euro müssen die Gemeinden für das Projekt beisteuern. Die Freude über die hohe Förderquote in der Region ist groß. Matthias Berg vom Klimaschutzmanagement Region Flensburg verdeutlicht dabei einen wesentlichen Kern des Antrages. „Es wurde sehr deutlich aufgeschlüsselt, wie viel CO2-Emission durch die Radwege eingespart werden kann“, so der Klimaschutzmanager. Die Radwege sollen dazu beitragen, das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Etwa zwölf Prozent des individuellen Verkehrs im Nahbereich könnten nach den Schätzungen der Fachleute anstelle des Autos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dadurch kann eine jährliche Treibhausgasminderung von 100 Tonnen erreicht werden. Hauptsächlich sehen die Gemeinden jedoch den Vorteil in der besseren Erreichbarkeit der Ziele mit dem Fahrrad für die Bürger vor Ort und den örtlichen Tourismus. Für Radfahrer stellen die häufig schmalen und auch vom Schwerlastverkehr befahrenen Straßen im ländlichen Raum ein Problem dar, weshalb oftmals doch zum eigenen Auto gegriffen wird.

Lebensqualität und Freizeitgestaltung
„Zusätzlich kommt hinzu, dass nicht jeder ein eigenes Auto hat“, verdeutlicht die Bürgermeisterin aus Jardelund. Es geht den Gemeinden aber auch um die Steigerung der Lebensqualität: Das gelte für die Freizeitgestaltung oder eine gute Erreichbarkeit von Erholungsgebieten in unmittelbarer Nähe. Für all diese Punkte soll der Ausbau für mehr Attraktivität der Region sorgen. Mit der Erweiterung des Radwegenetzes ist wieder ein weiterer Punkt aus dem gemeinsamen Dorfentwicklungsplan der sechs Kirchspielgemeinden von Medelby aus dem Jahr 2019 umgesetzt worden.

Dass die Gemeinde Wallsbüll bei diesem Projekt gerne mitmacht, begründete Bürgermeister Arno Asmus mit der überregionalen Bedeutung. „Es kommen zu uns viele Tagestouristen, mit der Verbesserung des Radwegenetzes fühlen sich so mehr Menschen angesprochen, um einen Ausflug zu uns mit dem Fahrrad zu machen“, so der Bürgermeister aus Wallsbüll. Dass nicht alle zusätzlichen Maßnahmen, wie die Errichtung von Schutzhütten oder Fahrradständer, in diesem Programm enthalten sind, ist für die Bürgermeister weniger von Bedeutung. „Das hindert uns als Gemeinde ja nicht daran, bestimmte zusätzliche Sachen in Eigenregie umzusetzen“, verdeutlicht Thomas Jessen, Bürgermeister aus Osterby.
Bis alle Maßnahmen fertig umgesetzt sind, dürfte noch Zeit vergehen. Nicht überall werden also Bagger auftauchen und die Radwege gleichzeitig realisieren. Aus der Projektübersicht geht hervor, dass mit dem Ausbau bis in das Jahr 2027 geplant wird. Die acht Radwegeabschnitte schließen dabei Lücken zu vorhandenen Routen. Die Hoffnung der Gemeinden im nördlichen Bereich des Amtes Schafflund ist groß, dass auch die Nachbargemeinden und Dänemark als nördlicher Nachbar den Ausbau ihrerseits folgen lassen.

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