Wettbewerb endet mit dem Besuch beim Bundespräsidenten

Als sich die Türen zum großen Saal im Schloss Bellevue öffnen und der Bundespräsident am Rednerpult vorbeigeht, freuen sich Birgit Schwarz und ich sehr. Es ist eine besondere Anerkennung für unser Engagement im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Für den Bundespräsidenten war und ist dieser Wettbewerb unter den Gemeinden eine Herzensangelegenheit, da er der Ansicht ist, dass die teilnehmenden Dörfer bewiesen haben, dass sie sich der Zukunft stellen. Mit viel Engagement entwickeln sie Ideen und setzen sie um. Rückblickend ist es genau das, was unsere Region auszeichnet: Das Engagement vieler Menschen, die sich auf unterschiedlichste Weise in unserer Gesellschaft einbringen.

Als der Aufruf zum Landeswettbewerb erging, versuchten wir uns nicht nur als Gemeinde, sondern als Region zu bewerben. Leider war dies aufgrund der Regelungen nicht möglich, doch haben wir in unserer Bewerbung stets betont, dass Medelby als Teil des Kirchspiels und somit der Region betrachtet werden muss. Viele der präsentierten Erfolge waren Ergebnisse unserer Zusammenarbeit. Unser Ziel war es, die Kooperation in der Region herauszustellen.

Doch was hat uns dieser Wettbewerb gebracht? War es nur die Reise nach Berlin? Wer sich mit den anderen teilnehmenden Gemeinden unterhält, wird schnell feststellen, dass bereits der Landeswettbewerb deutlich unterrepräsentiert wird. In anderen Bundesländern nehmen so viele Gemeinden teil, dass einige sogar zwei Gemeinden in den Bundeswettbewerb schicken konnten. Andere Dörfer mussten sich erst auf Kreisebene beweisen, bevor sie am Landeswettbewerb teilnehmen durften. Sind wir deshalb schlechtere Teilnehmer? Keineswegs. Wer sich mit den Bewerbungsunterlagen der anderen Gemeinden beschäftigt, wird schnell erkennen, dass wir als Region sehr weit gekommen sind. Durch unsere Teilnahme haben wir es geschafft, dass sich andere mit unserem Konzept, der Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinden, auseinandersetzen. Zugegeben, ich hätte mir gewünscht, dass hier für die anderen Gemeinden von Schleswig-Holstein mehr herumkommt. Dies mag aber auch daran liegen, dass dieser Wettbewerb in unserem Bundesland nicht die Anerkennung und Aufmerksamkeit erfährt, die es in anderen Bundesländern hat. Dennoch können wir also stolz sein, auf das, was wir erreicht haben. Wir dürfen jedoch nicht stehenbleiben, sondern müssen uns weiterhin für die Zukunft fit machen. Die Kunst besteht darin, nicht nur Visionen für die Zukunft zu haben, sondern machbare Visionen auch zu realisieren.
Mit dem Besuch beim Bundespräsidenten ist also der Wettkampf „Unser Dorf hat Zukunft“ beendet und in der nächsten Runde müssen wir aussetzten, bevor wir wieder teilnehmen dürfen. Doch der Wettkampf ist eigentlich nur Nebensache, viel mehr müssen wir alle weitermachen. Denn nur wenn sich jeder, auf eine bestimmte Art und Weise in der Gesellschaft mit einbringt, haben wir eine gemeinsame Zukunft.

Sebastian Goecke

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